Aktuell: Heißer Schweinestall bringt schlechte Leistungen

Durch Hitze verschlechtern sich die Leistungen der Schweine. Die heiße Witterung kann die Tiere auch krank machen. Vermeiden Sie Stress und verschieben Sie Fütterung und Behandlungen in die kühleren Tageszeiten.

Werden Schweine krank, hat das meist mehrere Ursachen. Das Stallklima ist ein wichtiger Faktor. Temperatur, Luftgeschwindigkeit, Luftfeuchtigkeit, Staub- und Keimgehalt sowie die Gase in der Luft beeinflussen den Gesundheitsstatus der Tiere. Optimieren Sie diese Faktoren, damit Krankheiten erst gar nicht ausbrechen. 

Schweine sollen sich wohlfühlen 
Die Stalltemperatur ergibt sich einerseits durch die Umgebungstemperatur und andererseits durch die Wärmeabgabe der Tiere. Je nach Größe, Gewicht und Aufstallungsart der Tiere ist das Temperaturoptimum unterschiedlich. In der thermoneutralen Zone bleiben die Leistungen der Schweine von der Witterung unbeeinflusst. Die Schweine fühlen sich in diesem Temperaturbereich am wohlsten. 

Signale für Hitzestress 
Schweine reagieren mit unterschiedlichen Signalen auf Hitzestress. Mit einer verkürzten und schnelleren Atmung versuchen sie Körperwärme abzugeben. Die Schweine nehmen mehr Wasser und weniger Futter auf. Eine Faustregel besagt, dass Zuchtsauen und Mastschweine ab einer Stalltemperatur von 23 °C pro weitere Erhöhung der Temperatur um 1 °C um 100 g weniger Futter pro Tag aufnehmen. Als Ersatz zum Suhlen suchen die Schweine auch kühlere oder feuchte Flächen auf, um überschüssige Wärme an die Umgebung abzugeben. Die damit verbundene Benetzung des Körpers hat die gleiche Wirkung wie Schwitzen: Verdunstungskälte wird erzeugt. Beim Liegen rücken die Schweine auseinander und vermeiden Körperkontakt. Lässt die Hitzebelastung nicht nach, steigt die Körpertemperatur immer weiter an. Bei über 42 °C Körpertemperatur versagt der Kreislauf und die Schweine erleiden einen Hitzeschlag. 

Autor: Dr. Michael HOLZHEU

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