Wille hält Kampagne gegen Massentierhaltung für realitätsfern

Nur geringe Chancen räumt der Vorsitzende der Agrarsozialen Gesellschaft (ASG) und ehemalige Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium, Dr. Martin Wille, der Kampagne „Gegen Massentierhaltung und industrielle Landwirtschaft - für bäuerliche Landwirtschaft“ ein. Auf einer Veranstaltung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gestern in Osnabrück verwies Wille auf einen fehlenden Realitätsbezug der Initiative. „Die Entwicklung zeigt, dass es kein Zurück zu Strukturen und Wirtschaftsweisen von gestern geben wird und geben kann“, so der langjährige Ministerialbeamte. 

Nicht erfolgreich war nach Auffassung von Wille die im Jahr 2002 von der damaligen Bundeslandwirtschaftsministerin Renate Künast und der rot- grünen Bundesregierung eingeleitete „Agrarwende“. In den Jahren danach sei die Tierhaltung in Deutschland expandiert. Die Exporte von tierischen Erzeugnissen hätten zugenommen, und immer mehr Tiere seien in Großbeständen gehalten worden. 

Für die Zukunft erwartet der frühere SPD-Politiker allerdings ein Ende des Booms in der Tierhaltung. Als Ursachen sieht er eine sinkende Wettbewerbsfähigkeit der Tierhalter und der Schlachtindustrie durch erhöhte Auflagen und Mindestlöhne, den Rückgang an Stallbaugenehmigungen, eine steigende Bedeutung der Tierrechtsbewegung sowie sich ändernde Ernährungsgewohnheiten zu Lasten von Fleisch.

 

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